Was uns bei IRESO bewegt
Das Leben vieler Kinder und Jugendlicher in den Favelas Brasiliens ist von extremer Armut geprägt. Sie wachsen in einem Umfeld auf, in dem es an sicheren Wohnungen, verlässlicher Gesundheitsversorgung und Zugang zu Bildung fehlt. Kriminalität, Gewalt, Drogen und Prostitution sind Teil ihres Alltags. Viele Mütter sind alleinerziehend und tragen unter schwierigsten Bedingungen die Verantwortung für ihre Familien. Mit prekärer Arbeit versuchen sie, das Überleben zu sichern – ständig in der Angst, dass ihre Söhne von Drogenkommandos rekrutiert und schon als Jugendliche in Gewaltkonflikte verwickelt werden, die oft tödlich enden. Für viele Mädchen und junge Mütter bleibt Prostitution scheinbar der einzige Ausweg aus Not und Elend. In dieser Realität liegen Hoffnungen und Chancen für ein selbstbestimmtes Leben oft weit außerhalb der Reichweite.
Was wir bewirken wollen
Mit unseren Projekten schaffen wir Räume, die Kindern und Jugendlichen eine Alternative bieten: sichere Orte, an denen sie nicht nur Schutz, sondern auch Anerkennung, Gemeinschaft und Perspektiven finden. Orte, an denen sie gesehen und gehört werden. Orte, an denen sie Aufgaben übernehmen, Verantwortung spüren und ihre eigene Selbstwirksamkeit entdecken können. Wir möchten ihr Selbstwertgefühl stärken und ihre sozialen Kompetenzen fördern – Fähigkeiten, die für ihr Leben eine tragende Grundlage werden können.
Warum unsere Arbeit heute so wichtig ist
Gerade in Zeiten, in denen politische Konflikte, wirtschaftliche Unsicherheiten und klimatische Veränderungen die Gesellschaft zusätzlich belasten, ist es entscheidend, Kinder und Jugendliche in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung zu stärken. Nur so können sie Vertrauen in sich selbst entwickeln, Gemeinschaft erleben und lernen, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Unsere Vision ist es, dass sie selbst zu Stützen ihrer Gemeinschaft werden und zu einer dem Gemeinwohl verpflichteten Gesellschaft beitragen können.
Von Dr. Norbert Lehmann und Larissa Loderer