Diabetes Typ 1 bei Kindern – Was bedeutet das?
Die Krankheit Diabetes Typ 1 stellt Kinder und ihre Familien vor große Herausforderungen – besonders in Regionen, in denen der Zugang zu medizinischer Versorgung und Aufklärung begrenzt ist.
Bei Diabetes Typ 1 stellt der Körper kein eigenes Insulin mehr her – ein Hormon, das den Zucker aus der Nahrung in die Körperzellen transportiert, wo er als Energie benötigt wird. Ohne Insulin bleibt der Zucker im Blut und der Blutzucker steigt gefährlich an. Deshalb müssen Betroffene zu jeder Mahlzeit Insulin spritzen, um die Werte zu kontrollieren. Eine bewusste Ernährung hilft, starke Blutzuckerschwankungen zu vermeiden, die den Körper belasten. und langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen können. In Brasilien leben etwa 100.000 Kinder und Jugendliche mit dieser Krankheit – viele von ihnen haben nur eingeschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung. Ohne die richtige Behandlung kann es zu gefährlichen Überzuckerungen oder Unterzuckerungen kommen, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sind.
Viele Eltern fühlen sich nach dieser Diagnose ihres Kindes überfordert und unsicher im Umgang mit dieser Erkrankung. Wie berechnet man z.B. die richtige Insulinmenge? Welche Lebensmittel helfen, Blutzuckerschwankungen zu vermeiden? Und wie unterstützt man sein Kind nicht nur körperlich, sondern auch emotional? Ohne das nötige Wissen kann Diabetes Typ 1 und die damit verbundene Angst schnell zu einer täglichen Belastung werden, die die Lebensqualität stark einschränkt.
Mit Wissen und Ernährung zu mehr Gesundheit
IRESO bietet mit dem Projekt NutriExperts ein interaktives Lernprogramm, das Kinder mit Diabetes Typ 1 sowie ihre Eltern bei der Umstellung ihrer Ernährung begleitet.

Kinder mit Diabetes Typ 1 in Brasilien stehen vor einigen Hürden.
Den Familien fehlt zumeist das Wissen, wie sie den Blutzucker durch eine ausgewogene Ernährung stabil halten können und gleichzeitig die Lebensqualität erhalten. Die Umstellung auf eine gesunde Ernährung ist besonders schwierig, da viele traditionelle brasilianische Gerichte einen hohen Zuckergehalt haben, was die Blutzuckerkontrolle erschwert.
Doch nicht nur die medizinische Versorgung ist ein Problem. Kinder mit Diabetes sind häufig Vorurteilen ausgesetzt und müssen mit Missverständnissen in ihrem Umfeld umgehen. Auch für Eltern ist die Situation belastend, da sie sich oft allein gelassen fühlen und sich Sorgen um die Gesundheit ihres Kindes machen.
Hier setzt NutriExperts an. Unser Lernprogramm begleitet Kinder mit Diabetes Typ 1 und ihre Familien Schritt für Schritt. Die Kinder lernen, wie sie ihre Ernährung besser anpassen, Blutzuckerwerte richtig einschätzen und im Alltag sicher mit der Krankheit umgehen.Neben der Ernährung stehen auch psychologische Aspekte im Fokus, damit Kinder und Eltern sicherer im Umgang mit Diabetes werden und offen mit der Krankheit umgehen können.
Was ist Diabetes Typ 1
An wen richtet sich das Projekt Nutri Experts
Zielgruppe des Kurses sind Kinder und Jugendliche im Alter von 12 – 18 Jahren mit Diabetes Typ 1.

Bei einer Gruppengröße von 10-12 Teilnehmern pro Kurs erhalten die Teilnehmer sowohl in der Gruppe als auch individuell gezielte Unterstützung und Begleitung durch erfahrene Ernährungsberaterinnen.
Das Lernprogramm umfasst 15 Module und bezieht bei den essentiellen Themen wie die Vermittlung des individuellen Diätplan der Teilnehmer oder das Zählen von Kohlenhydraten auch die Eltern mit ein. Dabei lernen die Teilnehmer, ihre Krankheit besser zu verstehen, ihre Ernährung gezielt anzupassen, Blutzuckerwerte richtig einzuschätzen und gesunde Gewohnheiten in ihren Alltag zu integrieren.
Wie verstehen wir Lernen?
Lernen als aktiver Prozess: Gemeinsam mit anderen Betroffenen und begleitet von erfahrenen Ernährungsberaterinnen erwerben die Kinder durch kollaboratives Lernen wichtige Fähigkeiten für den Umgang mit Diabetes im Alltag.

Unser Lernmodell Metis basiert auf dem Peer-to-Peer-Ansatz und schafft einen unterstützenden Raum, in dem Kinder mit Diabetes Typ 1 voneinander lernen und sich gegenseitig stärken. Die kollaborative Zusammenarbeit ist ein Kernelement dieses Ansatzes:
In der Gruppe tauschen die Kinder Erfahrungen aus, besprechen Herausforderungen und entwickeln gemeinsam Strategien für den Alltag mit ihrer Erkrankung. Begleitet werden sie von erfahrenen Ernährungsberaterinnen, die ihr Wissen vertiefen und gesunde Gewohnheiten fördern. Durch diese Kombination aus Austausch, Zusammenarbeit und fachlicher Unterstützung gewinnen die Kinder nicht nur mehr Sicherheit im Umgang mit Diabetes, sondern auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl.