Das Centro de Convivência Gêneses, unsere Partnerorganisation in Jaraguá, São Paulo, ist eine wichtige Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche in solzialer Not. Sie bietet ihnen eine sichere und einladende Umgebung, während ihre Mütter, viele alleinerziehend und berufstätig, für ihren Lebensunterhalt sorgen. Seit Ende 2024 setzen unsere Partner die Projekte Heróis contra Dengue und RoboTec um. Aktuell findet Heróis contra Dengue in zwei Gruppen mit wöchentlichen Treffen statt. Die RoboTec Treffen finden sogar zweimal die Woche in zwei Einsteigergruppen statt. 

Heróis contra Dengue 
In diesem ersten Halbjahr haben unsere Heldinnen und Helden in Jaraguá ihre Grundausbildung abgeschlossen. Mit großem Engagement lernten sie die Überträger-Mücken, ihre wichtigsten Brutstätten und vor allem die Rolle jedes Einzelnen bei der Prävention der von Mücken übertragenen Krankheiten kennen. Sogleich haben sie damit begonnen, ihr Wissen weiterzugeben: An ihre Familien, an Mitarbeitende der Organisation und Menschen, die sie vor den Toren der Organisation angesprochen haben. Die Initiative trug sowohl bei den Kindern als auch bei den von ihnen informierten Menschen dazu bei, einen Sinn für soziale Verantwortung, Zusammenarbeit und das Verständnis dafür zu entwickeln, dass kleine alltägliche Verhaltensweisen zu großen Veränderungen führen können. 

Den Bau einer Mückenfalle aus PET Flaschen hatte die Kinder besonders begeistert. Dass sich in diesen Fallen bislang keine Larven angesammelt haben, sehen die Kinder als gutes Zeichen. Dengue-Held Mateus, 10 Jahre, brachte seinen Stolz zum Ausdruck: “Jetzt weiß ich, dass ich dazu beitragen kann, den Ort, an dem ich lebe, zu schützen. Dengue ist gefährlich.” 

Die Familien sind vom Wissen und der Begeisterung ihrer Kinder beeindruckt. Carlos Henrique, der Vater von Dengue-Held Gabriel, sagte beispielsweise: “Mein Sohn kam nach Hause und erklärte mir alles ganz genau. Diesmal habe ich von ihm gelernt!” 

Auch aus der Gemeinde bekommen die Kinder viel Zuspruch für ihren Einsatz. Valéria Nunes, 47, wurde von den Kindern informiert und brachte zum Asudruck: “Es ist bewegend, Kinder mit diesem Engagement zu sehen. Initiativen wie diese müssen fortgesetzt werden.” 

RoboTec 
In ihrem Halbjahresbericht an IRESO haben unsere Partnerinnen die besondere Bedeutung des RoboTec Projektes zum Ausdruck gebracht: Das RoboTec-Projekt hat den Alltag und das Lernen der Kinder, die vom Centro de Convivência Gênesis betreut werden, durch praktische Workshops zu Robotik, Technologie und Programmierung verändert.

Durch das kollaborative Prinzip des Lernens hat das Projekt RoboTec einen echten und tiefgreifenden Einfluss auf das Leben der Kinder und ihrer Familien, indem es Horizonte erweitert, Bindungen gestärkt und zuvor schlummernde Talente geweckt hat. Darüber hinaus hat das Projekt Disziplin und Verantwortungsbewusstsein der Kinder und Jugendlichen gestärkt, mit bemerkenswerten Auswirkungen auf ihr Verhalten innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers. Das spricht auch deutlich aus den Selbstaussagen der Teilnehmenden, ihrer Eltern und Lehrer (aus dem Portugiesischen übersetzt und auf unseren Sprachgebrauch angepasst): 

Aussagen der Teilnehmenden

  • Theo, 10 Jahre alt: “Früher konnte ich mich nicht auf Dinge konzentrieren. Jetzt habe ich mit der Robotik gelernt, mich zu konzentrieren und nachzudenken, bevor ich aufgebe.” 
  • Isabelly, 11 Jahre: “Ich war früher sehr schüchtern und habe kaum gesprochen. Jetzt kann ich präsentieren, was ich gebaut habe, und ich spreche mit mehr Selbstvertrauen.” 
  • Pedro, 9 Jahre: “Ich habe gelernt, dass es dazugehört, Fehler zu machen. Wenn der Motor nicht funktioniert, probieren wir es erneut, bis er funktioniert.” 
  • Ana Julia, 12 Jahre: “Mit dem Robotik-Projekt habe ich mehr Spaß am Lernen gefunden. Es macht mich stolz, meinen Eltern zu zeigen, was ich gebaut habe.” 
  • Heitor, 10 Jahre: “Ich wollte Fußballer werden, aber jetzt möchte ich Ingenieur werden. Ich habe entdeckt, dass ich Dinge mit meinem Verstand erschaffen kann.”

Aussagen ihrer Erziehungsberechtigten:

  • Renata Oliveira, 36 Jahre (Mutter von Isabelly): „Meine Tochter organisiert sich jetzt besser mit ihren Terminen und hilft sogar mehr im Haushalt mit. Sie ist selbstbewusster und kommunikativer geworden.”
  • Carlos Menezes, 41 Jahre (Vater von Henrique): „Die Robotik hat sein Interesse am Lernen geweckt. Früher war es schwierig, ihn dazu zu bringen, sich länger als 10 Minuten auf etwas zu konzentrieren.”
  • Sueli Rocha, 38 Jahre (Mutter von Pedro Daniel): „Ich habe festgestellt, dass mein Sohn ruhiger und geduldiger geworden ist. Er versucht jetzt, Dinge selbst zu lösen, und beschwert sich nicht mehr so viel.“
  • Tatiane Lima, 34 Jahre (Mutter von Jamile): „Das Selbstwertgefühl meiner Tochter hat sich sehr verändert. Es ist bewegend zu sehen, wie sie ein Projekt so selbstbewusst präsentiert.“
  • Eduardo Santana, 40 Jahre (Onkel von Wesley): „Jetzt spricht er von der Zukunft, davon, jemand Wichtiges zu sein. Die Robotik hat etwas Gutes in ihm geweckt.“

Aussage einer Lehrerin der Regelschule eines der teilnehmenden Schüler:

  • Prof. Camila Santos, Lehrerin der 5. Klasse: (Schüler: Douglas): „Ich habe einen Schüler, der im Unterricht extrem unruhig und abgelenkt war. Nachdem er mit dem RoboTec Kurs begonnen hatte, zeigte er mehr Konzentration bei den Aktivitäten, respektierte die Zeit seiner Mitschüler und verbesserte seine Noten deutlich, insbesondere in Mathematik und Naturwissenschaften. Die Robotik war für ihn ein Wendepunkt.”

Von Larissa Loderer